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Interview mit unserem neuen Trainer der 2. Mannschaft, Gerold Bisig jun.

Unsere 2. Mannschaft startet am Samstag mit ihrem Heimspiel gegen Kreuzlingen in die neue Saison. Die grösste Veränderung im Team gab es sicher auf den Trainerpositionen, denn da blieb nichts beim Alten.


Gerold Bisig jun. übernahm auf diese Spielzeit hin als Cheftrainer die 2. Mannschaft des FC Linth 04. Davor war er während einer Spielzeit sehr erfolgreich als Trainer der Rappi-Damen aktiv. Er schafft den Aufstieg in die Women's Super League. Vor der Zeit in Rapperswil war er als Juniorentrainer bei Weesen und dem Team Glarnerland tätig. Dies wird nun seine erste Station als Aktivtrainer einer Männermannschaft sein. Gerold ist beim FC Linth 04 sehr bekannt, er war als Spieler in der 1. und 2. Mannschaft im Einsatz und half auch schon bei den 30+ aus.


Willkommen zurück beim FC Linth 04 Gerold. Zuerst herzliche Gratulation zu deinem grossen Erfolg mit den Rappi-Frauen. Warum hast du dich für die 2. Mannschaft von uns entschieden und gegen die Women's Super League?


Vielen Dank für die Glückwünsche und ich freue mich zurück zu sein. Das hatte mehrere Gründe, ein ganz wichtiger war aber die zeitliche Belastung, welche ich in Rappi gehabt hätte. Mit einem 100%-Arbeitspensum hätte ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden können. Ich war schon in der vergangenen Saison teils bis zu 35 Stunde pro Woche im Einsatz für den Fussball und das wäre jetzt noch mehr geworden. Ein anderer und für mich persönlich sehr wichtiger Grund ist aber ein sozialer. Das Glarnerland ist meine Heimat, meine Familie und Freunde leben dort. Durch diese Möglichkeit jetzt beim FC Linth 04 bin ich wieder 3-4x pro Woche im Glarnerland.


Wo siehst du die grössten Unterschiede zwischen deiner Station in Rappi und der 2. Mannschaft, welche du jetzt betreust?


Dass ich jetzt eine 2. Mannschaft übernommen habe. Hier bin ich mir bewusst, dass man im Verein erst an 2. Stelle kommt. Das war in Rappi anders. Ein Punkt wird sicher auch die Einstellung sein, die Trainingspräsenz und die Anwesenheiten in Rappi waren sensationell, daran will ich bei Linth auch arbeiten. Und ein letzter Punkt sind sicher auch die vielen jungen Spieler, welche wir neu im Team begrüssen dürfen.


War es für dich immer klar, dass du nach deiner aktiven Karriere Trainer werden willst?


Ja, das war immer klar. Ich bin einer der gerne Verantwortung übernimmt und auch mit Menschen sehr gerne zusammenarbeitet. Bereits mit 16 Jahren war ich Trainer der F+E Junioren in Buttikon und habe während meinen Ferien oft in Fussballcamps ausgeholfen. Mit nur 18 Jahren war ich dann nach meiner Rückkehr zum FC Linth 04 zusammen mit Alain Good für die C-Junioren verantwortlich. Es ging also schon früh los.


Was denkst du, zeichnet dich als Trainer aus?


Dasselbe was mich schon als Spieler auszeichnete. Ich würde behaupten, dass ich ein gutes taktisches Verständnis habe und die technischen Abläufe kenne. Dazu kommt meine Leidenschaft für den Fussball, welche ich immer auch meinem Team vermitteln möchte. Ich habe einen offenen Umgang mit den Spielern und denke auch, dass meine Menschenkenntnisse nicht die schlechtesten sind. 😊


Du hast das eine oder andere Spiel in der Vergangenheit der 2. Mannschaft gesehen, was werden die Veränderungen sein, welche du vornehmen möchtest und warum?


Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich schätze die alte Trainercrew um Jovan Janijc, welcher auch mein Trainer und noch früher sogar Mitspieler war, sehr. Mit Pascal Stadler, dem Co-Trainer führte ich zusammen die TGL-Junioren. Der Ligaerhalt wurde jedes Jahr geschafft und die Ziele erreicht – die haben einen sehr guten Job gemacht. Aber natürlich hat ein neuer Trainer auch neue und andere Ideen. Mir ist es wichtig, dass meine Mannschaft mit Willen und Leidenschaft in jedem Spiel Auftritt, ebenso erwarte ich eine hohe Kampfbereitschaft. Grossen Wert lege ich auch auf das Spiel ohne Ball in der Defensive und ich bin ein Trainer, der wenn immer möglich spielerische Lösungen sehen möchte. Mir ist es wichtig, dass meine Mannschaft in jeder Phase des Spiels agiert und nicht reagiert.


Warst du ein einfacher Spieler für einen Trainer?


Ja und Nein. Ich war sehr zuverlässig, eigentlich immer da und sehr engagiert, versuchte zum Ende meiner Laufbahn auch immer die Jungen zu unterstützen und würde auch sagen, dass ich meine Leistungen oft brachte. Aber ich war auch ein Spieler der vieles hinterfragte, teils auch meinte, es besser zu wissen als die Trainer und dadurch würde ich sagen natürlich ein kritischer Spieler.


Wie würdest du deine Spielphilosophie beschreiben. Was ist dir wichtig, respektive was siehst du nicht gerne.


Ich möchte spielerische Lösungen finden, eine gepflegten Spielaufbau sehen meiner Mannschaft. Ebenso ist mir die Kompaktheit sehr wichtig und dass ich den Kampfgeist im Team sehe, dass man sich nie aufgibt. Wir wollen variabel agieren können und aktiv sein. Was ich gar nicht haben kann ist wenn mein Team passiv wird.


Was sind deine Mannschaftsziele für die neue Saison?


Das Ziel was wir uns intern im Team gesetzt haben ist es uns in den Top 5 zu platzieren.


Mit Mathias Mettler kommt auch ein neuer Co-Trainer zur 2. Mannschaft. Warum hast du dich für Mathias entschieden und wie wichtig ist ein Co-Trainer für dich?


Mathias kenne ich seit über 20 Jahren, wir spielten als kleine Kinder zusammen beim FC Buttikon. Unsere Wege kreuzten sich immer wieder, zuletzt auch oft als Trainer von Juniorenteams. Ich würde Mathias als ehrlichen, zuverlässigen, aber auch fussballverrückten Typen erklären und genau das passt zu mir. Was mir aber besonders wichtig ist, dass ich einen Co-Trainer auf Augenhöhe habe, welcher auch mal meine Entscheidungen hinterfragt und dem ich zu 100% Vertrauen kann. An dieser Stelle ein grosses Danke an Mathias.


Du bist im Besitze des B-Diploms und willst wie man hört auch bald das A-Diplom in Angriff nehmen. Wann ist es soweit? Und was sind die künftigen Trainerziele von Gerold Bisig?


Das A-Diplom ist mein nächstes Ziel und ich wollte damit eigentlich im Frühling 2023 auch starten. Doch zu meiner Überraschung hat der SFV im letzten Monat eine Systemanpassung durchgeführt und die 2. Liga wurde gestrichen. Sobald ich die Zulassungsbedingungen erfülle werde ich dies in Angriff nehmen. Meine Ziele sind, dass ich mein Potential als Trainer möglichst ausschöpfen kann und auf möglichst hohem Niveau als Trainer tätig sein kann.


Durch den langen verletzungsbedingten Ausfall von Adi Gössi fehlt euch der Topscorer der vergangenen Saison, wie versucht ihr diesen Ausfall zu kompensieren? Goalgetter für eine 2. Mannschaft zu finden ist ja bekanntlich sehr schwierig.


Das ist wirklich extrem bitter für uns, aber natürlich tut mir das auch leid für Adi. Neben Adi wird uns auch unser Stürmer Nikola Rikic lange fehlen, welcher ebenfalls das Kreuzband gerissen hat. Vollblutstürmer für eine 2. Mannschaft zu finden, ist etwas schwierig, das ist leider so. Aber wir werden hier den Kopf natürlich nicht in den Sand stecken und mein Ziel ist es, im Kollektiv unberechenbar zu sein. Wir haben 11 Verteidiger ohne Ball und 11 Stürmer mit dem Ball. Da wird es viele verschiedene Torschützen geben.


Du hattest jetzt knapp 7 Wochen Zeit, deine Mannschaft auf die neue Saison vorzubereiten. Worauf hast du in den Trainings besonders Wert gelegt?


Sehr wichtig ist mir die Fitness. Unser Fussball lässt sich nur spielen, wenn wirklich jeder Spieler auch fit ist. Ebenso haben wir an der Mentalität der Spieler gearbeitet und zu guter Letzt natürlich auch noch an taktischen Spielprinzipien, welche man dann hoffentlich schon am Wochenende sehen wird.


Wenn du einen fussballerischen Wunsch frei hättest, was wäre der?


Als vollamtlicher Trainer Junioren im Spitzenfussball zu fördern und diesen den Weg in den Profifussball möglich machen zu können.




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