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Der Cupverteidiger gibt sich keine Blösse

von Ruedi Gubser

Gegen ein starkes Lugano bleibt Linth 04 in der ersten Hauptrunde des Schweizer Cups chancenlos und unterliegt 1:5. Auch die speziellen Tipps an Torhüter Miroslav Dabic können die fünf Gegentore nicht verhindern.


Zur Halbzeit wurde in der Lintharena in Näfels als Erstes die Titelmelodie der deutschen Krimiserie «Die Rosenheim-Cops» gespielt. Zu diesem Zeitpunkt führte Cup-Titelverteidiger Lugano 2:0 durch zwei Tore von Allan Arigoni (23. und 44. Minute). Zum Krimi sollte die Cup-Partie auch in der zweiten Hälfte nicht werden. Denn weiterhin sorgten die Tessiner für die Musik. Allerdings spielten die Linther zwischen der 46. und 70. Minute munter mit und orchestrierten den einen oder anderen gelungenen Angriff. Und wäre Pascal Thrier in der 65. Minute der Anschlusstreffer gelungen, hätte es vielleicht noch etwas spannend werden können. Sein Schuss aus 16 Metern verfehlte das Ziel jedoch knapp. Mit dieser verpassten Chance liess der Schwung der Glarner nach. Das lag auch daran, dass Luganos Trainer Mattia Croci-Torti in der 68. Minute mit Lukas Mai (22), Uran Bislini (22) und Boris Babic (24) gleich drei frische und vor allem auch junge Kräfte einwechselte, die sich ihrem Trainer bei jeder Gelegenheit für einen Stammplatz empfehlen wollen. Während die Linther Spieler immer müder wurden, wirbelte Luganos Equipe nun wieder und erhöhte den Vorsprung zwischen der 70. und 80. Minute auf 5:0. Mit einem Kopfball nach einem Corner gelang Amar Sabanovic in der 88. Minute noch der Ehrentreffer, und so kam Linth 04 gegen einen übermächtigen Gegner, der auch höher hätte gewinnen können, immerhin noch zu einem kleinen Erfolgserlebnis.


«Zu wenig mutig»

«Dieses Lugano trat wirklich ganz stark auf», sagte Linths Verteidiger André Caetano anerkennend. «Es war auf jeder Position klar stärker besetzt als wir und setzte uns ständig unter Druck. Zu Beginn der zweiten Hälfte fanden wir besser ins Spiel, aber dann ging uns mit der Zeit die Puste aus.» Mit guten Tacklings konnte Caetano in der ersten Halbzeit verschiedentlich gegnerische Angriffe unterbinden. In der zweiten wechselte er ins Mittelfeld und agierte teilweise als rechter Flügelstürmer. Sehr präsent war bei Linth 04 auch der Spieler mit einer Vergangenheit bei Lugano. Pascal Thrier hatte nicht nur den Anschlusstreffer auf dem Fuss, er rackerte praktisch auf dem ganzen Feld und verhinderte kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit auch das frühere 0:3. «Wir wollten die Partie vorsichtig beginnen und keine leichtsinnigen Fehler machen. Aber schliesslich spielten wir in der ersten Halbzeit zu ängstlich. Wir erkämpften uns zwar oft den Ball, gaben ihn aber zu schnell wieder her, weil uns der Mut fehlte, etwas zu kreieren.» Blöd sei der Zeitpunkt des zweiten Gegentores gewesen. «Das darf nicht passieren, zumal wir bis dahin defensiv gut gespielt haben.» Am Schluss müsse man sich eingestehen, dass der Gegner einfach besser gewesen sei. «Schliesslich spielt Lugano drei Ligen höher und ist für dieses Cupspiel mit den besten Spielern angetreten», so Thrier weiter.


Schönes Fussballfest

Trotz dem klaren Verdikt sprachen die Spieler von Linth 04, Assistenztrainer Jeton Redzepi und Sportchef Didi Redzepi von einem unterhaltsamen Spiel und einem schönen Fussballfest. Der Wechsel auf der Trainerbank von Shaip Krasniqi zu Danijel Borilovic habe auf den Ausgang der Partie und die Höhe der Niederlage keinen Einfluss gehabt, betont Jeton Redzepi. «Die Vorbereitungen liefen problemlos. Borilovic hat den Spielern sofort sein Konzept aufgezeigt und auf welchen Positionen er sie einsetzen wolle. Dann haben wir während der Woche daran gearbeitet.»


Wertvolle Ratschläge

Gegen einen derart krass überlegenen Gegner, wie es Lugano darstellte, steht automatisch der Torhüter im Mittelpunkt. Miroslav Dabic machte seine Sache sehr gut und verhinderte mit starken Interventionen weitere Gegentreffer. Sicherheit gab ihm bestimmt die Glanzparade in der 14. Minute, als er einen Abschluss von Doumbia über die Latte lenkte. Dabic hatte für diese Cuppartie besondere Unterstützung erhalten. In den letzten beiden Trainings von Linth 04 war auch Eldin Jakupovic dabei, gab Dabic Tipps und war beim Warm-up für das Einschiessen der Torhüter zuständig. Für Dabic dürfte aber nicht nur das speziell gewesen sein, sondern der ganze Fussballnachmittag – wie für alle Spieler des FC Linth 04.

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